Berlin – Wegen des weltweiten Kunststoffmangels fehlen in Berlin in den kommenden Monaten wohl Millionen Gelbe Säcke, in denen Wertstoffe gesammelt werden. Betroffen sind rund 220.000 Grundstücke in Siedlungsgebieten, bebaut zumeist mit Ein- oder Zweifamilienhäusern, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf den Entsorger Alba.
Seit Herbst 2021 sei das Problem bekannt, Hoffnung auf eine baldige Entspannung macht das Unternehmen jedoch nicht: Zwar erwarte man Mitte Juli die Lieferung von 1,3 Millionen gelben Mülltüten, eine darüber hinausgehende Prognose sei jedoch „nicht möglich“, heißt es. Die ohnehin für 2023 vorgesehene Umstellung aller Berliner Haushalte auf eine Gelbe Tonne vorzuziehen, passe hingegen nicht in die Kalkulation des Entsorgers. Anwohner sollten sich „untereinander mit Säcken aushelfen, falls es noch Restbestände im Haushalt gibt“. Zudem will Alba „in dieser Ausnahmesituation“ transparente Säcke abholen, in denen die Wertstoffe gesammelt werden. Diese müssten die Berliner jedoch selbst einkaufen. Schwarze oder blaue Beutel indes „bleiben stehen, weil die Fahrer-Teams keine Sichtkontrolle des Sammelgutes vornehmen können“. Der Berliner Senat kritisiert den Vorschlag des Energieversorgers. Mit dem Kauf von verpackten Lebensmitteln hätten die Verbraucher bereits für die Entsorgung mitgezahlt, heißt es.
Die Bitte von Alba bedeute „eine finanzielle Doppelbelastung“.
Foto: Müllabfuhr (dts)