Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht signifikantes Einsparpotenzial durch die Nutzung von Homeoffice. „Grundsätzlich gesehen kann das Homeoffice zum Energiesparen beitragen, da Bürogebäude nicht geheizt werden müssen und dort auch Strom gespart werden kann“, sagte Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Es entstünden zwar auch im Homeoffice Energiekosten, dafür fielen aber Energiekosten für den Transport zum Arbeitsplatz weg. „Studien schätzen, dass bis zu 5 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden können, wenn im Homeoffice gearbeitet wird“, so die DIW-Expertin. Daher sei angesichts der aktuellen Energiekrise durchaus sinnvoll, flexible Homeoffice-Varianten anzubieten. Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sieht Potenzial durch eine verstärkte Nutzung des Homeoffice. Der Mittelstand sei angesichts der Lage „für jede Einsparidee aufgeschlossen“, sagte Chefvolkswirt Hans-Jürgen Völz. Er wies allerdings darauf hin, dass Arbeit zuhause nicht automatisch weniger Energieverbrauch bedeutet. „Das eigentliche Arbeiten von zu Hause spart auch nur dann Energie, wenn Räume genutzt werden, in denen ohnehin geheizt wird“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Sobald zusätzliche Arbeitsräume bezogen werden, fällt das Energiesparen geringer aus.“ Er wies außerdem daraufhin, dass wegfallende Arbeitswege auch Umwelt und Klima dienen würden. Berechnungen gingen davon aus, dass ein Einsparpotenzial von „bis zu 3,7 Millionen Tonnen Treibhausgase im Straßenverkehr“ möglich sei – „mit entsprechend niedrigerem Energieverbrauch“, sagte Völz.
Foto: Schreibtisch (dts)