Deutschland gewinnt weiter viel Strom aus Gas und Kohle

Deutschlands größter Stromerzeuger RWE produziert in diesem Sommer angesichts einer hohen Nachfrage und hoher Gaspreise deutlich mehr Kohlestrom als im Vorjahreszeitraum. „So hatten die RWE-Braunkohlekraftwerke im Juni, gemessen an der technischen Verfügbarkeit, eine Auslastung von 96 Prozent“, zitiert der „Spiegel“ den Konzern.

Der Begriff technische Verfügbarkeit klammert Phasen aus, in denen Kraftwerke etwa wegen Instandhaltungsarbeiten nicht am Netz sein können. Nichtsdestotrotz stammten in der vorvergangenen Woche noch immer 13,6 Prozent der Netto-Stromerzeugung in Deutschland aus Gaskraftwerken, wie Zahlen der Datenbank „Energy-Charts“ des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zeigen. Der Energiekonzern Statkraft, Betreiber des Gaskraftwerks Hürth-Knapsack bei Köln, erklärte, man müsse die Stromnachfrage zum Teil aus Gas decken, „weil andere Technologien zurzeit nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen“. Der Versorger RheinEnergie, dem das Kraftwerk Köln-Niehl gehört, teilte mit: Gerade in der vergangenen Woche habe es „Engpässe in der französischen Stromwirtschaft“ gegeben. Mehr als die Hälfte der Atommeiler in Frankreich steht derzeit still. In der Folge importiert Frankreich große Mengen Strom, unter anderem aus Deutschland.

Foto: Tagebau Hambach (dts)

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