Bayern startet Kooperation für Laser-Kernfusion

München – Bayern rüstet sich für die neue Generation von Kernfusionsanlagen. Die Kooperation eines Start-ups mit den Laser-Spezialisten der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München soll die Kernfusion – und damit eine saubere Stromgewinnung – einen großen Schritt voranbringen, berichtet das „Handelsblatt“.

„Die umweltfreundliche Energiegewinnung mit Kernfusion war jahrzehntelang ein abstrakter Traum – jetzt kann sie konkrete Hoffnung werden“, sagte Landeswissenschaftsminister Markus Blume (CSU) der Zeitung. Sein Ministerium unterstützt den Ausbau des Laserzentrums für die Kooperation mit 2,5 Millionen Euro. „Weltweit läuft ein Wettrennen um neue Kernfusionsansätze: Es gibt rund 35 Projekte, davon 30 in den USA – aber bisher kein einziges in Deutschland“, so Blume. „Das muss sich ändern.“ US-Präsident Biden habe soeben den Weg für ein Multimillionendollarprogramm für diese neuartigen Forschungsprojekte freigemacht, „ich würde mir wünschen, dass auch die Bundesregierung hier einsteigt“. Das bisher bedeutendste, international finanzierte Kernfusionsreaktor Iter in Südfrankreich, „wird wohl noch viele Jahre brauchen und sicher nicht vor 2035 an den Start gehen“, sagte Blume. „Neue Ansätze in der Kernfusion mit laserinduzierten Verfahren könnten den Zeithorizont massiv verkürzen.“ Zudem ermögliche die mit Lasern ausgelöste Fusion von Wasserstoff und Bor „eine saubere Kernfusion, da im Vergleich zu anderen Verfahren kein angereichertes Material benötigt wird und nur harmloses Helium übrig bleibt“.

Mit der neuen Kooperation „beschleunigen wir diese spannende Perspektive für eine saubere, nachhaltige Energiegewinnung“. Ziel sei, „einen der weltweit schon heute leistungsfähigsten Laser noch stärker zu machen“. Die Spitzenintensität eines einzelnen Laserpulses wäre dann 10 hoch 22 Watt pro Quadratzentimeter. „Das ist eine 1 mit 22 Nullen und entspricht fast der gesamten auf der Erde einfallenden Sonnenleistung, wenn diese auf die Größe einer Münze fokussiert wird“, so der Minister.

Foto: Bayerischer Landtag (dts)

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