Frankfurt/Main – Die Pilotengewerkschaft „Cockpit“ kritisiert die Billigfluggesellschaft Wizzair. Deren Chef zeige ein „problematisches Verständnis von Sicherheitskultur“, klagte die Vereinigung in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme.
Wizzair-Chef József Váradi hatte kürzlich gesagt, man könne das Geschäft nicht betreiben, wenn ständig jemand über Müdigkeit klage. „Wir sind alle müde, aber manchmal ist es notwendig, dass man noch eine Extra-Meile absolviert“. Flugsicherheit sei „nicht verhandelbar“, kommentierte das nun die Pilotengewerkschaft. In fast allen Bereichen des Systems Luftverkehr war während der Coronakrise in Europa massiv Personal abgebaut worden. Nun wollen die Menschen wieder fliegen und es fehlt an allen Ecken und Enden Personal, um Flugzeuge abzufertigen, zu betanken, die Passagiere zu betreuen oder die Flugzeuge zu fliegen. Aufgrund der dünnen Personaldecke am Boden und in der Luft mussten viele Airlines hunderte Flüge vorsorglich streichen. „Flugstreichungen tun zwar Passagieren und Unternehmen weh, sind aber letztlich aus der Perspektive der Flugsicherheit der vernünftigste Weg in der aktuellen Situation“, so Cockpit. Aus gutem Grund sei es nicht erlaubt, übermüdet zu fliegen.
Foto: Wizz Air (dts)