Berlin – Angesichts drohender hoher Nachzahlungen bei den Nebenkostenabrechnungen haben sich sowohl Mieter- als auch Vermietervertreter für eine Entlastung von Mieterhaushalten ausgesprochen. „Das Wohngeld muss grundlegend reformiert werden, derzeit erreicht es nur weniger als eine Million Empfänger, der Großteil davon sind Rentner“, sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Er forderte Rechtsansprüche beim Wohngeld, die die Unterstützung in Notsituationen klarer regeln. „Einmalzuschüsse bringen auf Dauer keine Entspannung“, sagte Siebenkotten. Er empfiehlt Mietern, zwei Monatsmieten für die Nebenkostenabrechnung bereitzuhalten. Mieter und Vermieter sollten zudem die Vorauszahlungen anpassen.
Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes der Immobilien- und Wohnungswirtschaft GdW, warnte indessen vor einer „fatalen Entwicklung“: „Einige Wohnungsunternehmen sind mit einer Erhöhung der Fernwärmepreise von 400 Prozent konfrontiert“, so der GdW-Chef. Mieter müssten teils das Dreifache für die Energiekosten aufbringen. Gedaschko forderte, dass die „Regelsätze der Kosten der Unterkunft und das Wohngeld dringend an die horrenden Betriebskostensteigerungen angepasst“ werden. Auch sollte die Umsatzsteuer auf Brennstoffe temporär von 19 auf 7 Prozent gesenkt und die CO2-Abgabe für ein Jahr ausgesetzt werden.
Noch einen Schritt weiter geht Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbandes Haus und Grund. „Der CO2-Preis fürs Heizen muss abgeschafft werden“, sagte Warnecke den Funke-Zeitungen. Die Klimawende schreite voran, es brauche keine lenkenden Instrumente mehr, sagte Warnecke.
Foto: Wohnhaus (dts)