Berlin – CDU-Chef Friedrich Merz stellt sich offenbar gegen eine Mitgliederbefragung über eine Verschärfung der parteiinternen Frauenquote. Der CDU-Vorsitzende werde den Führungsgremien seiner Partei am Mittwoch empfehlen, die Entscheidung auf einem Parteitag im September in Bremen zu treffen, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Parteikreise.
Damit stellt sich Merz zum ersten Mal implizit hinter den Vorschlag seiner Vorvorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Diese hatte in ihrer Amtszeit als CDU-Vorsitzende einen Vorschlag erarbeitet, nach dem die parteiinterne Quote schrittweise verschärft wird und als Ziel die „Parität“ in die Satzung aufgenommen wird – also eine Besetzung von Posten und Mandaten mit je 50 Prozent Frauen und Männern. Bisher hatte Merz ein Bekenntnis zur Parität vermieden und noch im innerparteilichen Wahlkampf um den CDU-Vorsitz von einer „zweitbesten Lösung“ gesprochen. Die Suche nach einem besseren Konzept zur Frauenförderung hat er nun jedoch offenbar aufgegeben.
Am Mittwoch berät der Vorstand der CDU über das Verfahren. Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, und der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, hatten angekündigt, eine Mitgliederbefragung zur Quote zu beantragen. Die Basis der CDU gilt als quotenskeptisch.
Foto: Friedrich Merz (dts)