Wiesbaden – Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Juni fortgesetzt, wenn auch unerwartet in abgeschwächter Form. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 7,6 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Im Mai hatte die jährliche Teuerungsrate noch bei 7,9 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im Juni um 0,1 Prozent. Die Preise für Energie erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 38,0 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 12,7 Prozent. Dienstleistungen kosteten 2,1 Prozent mehr als im Juni 2021. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich. Im Juni war der Preisauftrieb in diesem Bereich ähnlich wie in den Vormonaten. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen überdurchschnittlich.
Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Sondereffekte wie die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts sind in den neuen Daten bereits enthalten. In welchem Ausmaß sie sich genau ausgewirkt haben, lasse sich mit den vorläufigen Ergebnissen noch nicht darstellen, so die Statistiker.
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt (dts)