Ifo sieht Lieferketten für Schlüsseltechnologien gefährdet

München – Das Ifo-Institut sieht Lieferketten für Mineralien, die für Schlüsseltechnologien wie Batterietechnik, Robotik und Erneuerbare Energien genutzt werden, gefährdet. Deutschland sei von importierten Rohstoffen abhängig, oftmals von einzelnen Lieferländern wie China, so eine Studie des Instituts.

„Dringender Handlungsbedarf für krisensichere Lieferketten besteht bei neun kritischen Mineralien, das sind Cobalt, Bor, Silizium, Graphit, Magnesium, Lithium, Niob, Seltene Erden und Titan“, sagte Lisandra Flach, Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft. Lieferkettenstörungen seien bei den genannten Rohstoffen besonders problematisch, da alternative Quellen nur langfristig erschlossen werden könnten, heißt es in der Studie, die das Institut gemeinsam mit dem DIHK veröffentlichte. Dies sei eine „Lektion der jüngsten Lieferketten-Verwerfungen im Zuge der Corona-Pandemie und geopolitischer Krisen wie dem Ukraine-Krieg“. Bei sieben der neun besonders kritischen Rohstoffe sei China einer der größten Anbieter am Weltmarkt, teilweise in marktdominierender Position, so Flach.

Dies spreche für eine schnelle Verstärkung bereits bestehender Handelsbeziehungen zu anderen Ländern, darunter Thailand und Vietnam für die Seltenen Erden, aber auch Argentinien, Brasilien, USA und Australien für andere kritische Rohstoffe. DIHK-Präsident Peter Adrian sieht Potenzial in einer besseren EU-weiten Abstimmung sowohl bei Strategien für eine bessere Rohstoffverteilung innerhalb der EU, als auch in der gemeinsamen Handelspolitik nach außen. „Viele EU-Mitglieder verfügen über Potenziale bei kritischen Rohstoffen, hier können wir gegenseitig den Zugang verbessern, ohne Umwelt- und Sozialstandards zu senken“, sagte Adrian.

Foto: Containerschiff (dts)

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