Wiesbaden – Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel steigen weiter stark. Sie waren im Mai 2022 um 22,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Damit war der Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich aber etwas schwächer als im April, als mit +23,8 Prozent der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962 verzeichnet worden war. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Mai allerdings um 1,0 Prozent. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Großhandelspreise waren wie bereits im April auch im Mai besonders im Handel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten, so die Statistiker. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte der Preisanstieg bei Mineralölerzeugnissen (+63,5 Prozent). Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (+76,7 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+46,0 Prozent), so das Bundesamt. Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen (+43,1 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+41,1 Prozent). Im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten stiegen die Preise um 35,5 Prozent, im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen um 31,9 Prozent. Auch die Preise für gehandelte Produkte mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten sind gestiegen (+5,0 Prozent), ebenso die im Großhandel mit Fleisch und Fleischwaren verkauften Erzeugnisse (+3,4 Prozent). Nach einem Preisrückgang im April stiegen auch im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen die Preise im Mai 2022 wieder an (+2,4 Prozent), während die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln nahezu unverändert blieben (-0,1 Prozent). Die enormen Preissteigerungen im Großhandel mit lebenden Tieren von April 2022 (+23,9 Prozent) mussten dagegen im Mai 2022 teilweise zurückgenommen werden (-3,8 Prozent).
Foto: Tanklager (dts)