Berlin – Viele Deutsche Unternehmen werden laut Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft auf absehbare Zeit ihre Geschäfte in Russland nicht wieder aufnehmen. „Ein baldiges Russland-Comeback ist überhaupt nicht in Sicht“, sagte Geschäftsführer Michael Harms dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Die Unternehmen fahren gerade alle auf Sicht.“ Nicht alle hätten aber den Markt verlassen. „Einige Unternehmen haben ihr Geschäft zurückgefahren, halten sich aber eine Rückkehroption offen. Denn wenn man vollständig den russischen Markt verlässt, ist es später schwer, zurückzukommen.“ Der Rückzug aus Russland sei juristisch sehr komplex und könne Monate, wenn nicht Jahre dauern. „Die Einbußen im Russland-Geschäft sind im Vergleich zu den globalen Lieferkettenproblemen und Preissteigerungen für die meisten Unternehmen schmerzhaft, aber nicht gravierend“, sagte Harms. „Viele Unternehmen machen weiter Geschäfte in der Eurasischen Wirtschaftsunion und wenden sich insbesondere Kasachstan zu. Über Kasachstan lassen sich Produkte, die nicht von Sanktionen betroffen sind, einfacher nach Russland verkaufen.“
Gemessen am früheren Russland-Geschäft mache der Handel über Kasachstan aber nur einen Bruchteil des Volumens aus.
Foto: Straßenverkehr und Zugverkehr in Moskau (Russland) (dts)