Berlin – Die Grünen sind laut eines Medienberichts Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs geworden. Demnach wurde die Partei in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert.
Die Angreifer erlangten Zugriff auf die IT-Infrastruktur der Partei, schreibt der „Spiegel“. Betroffen ist unter anderem das „Grüne Netz“, eine interne Plattform der Partei, auf der sich die Grünen etwa über Verhandlungspositionen innerhalb der Ampelkoalition austauschen. Eine Sprecherin der Partei bestätigte dem „Spiegel“ den Vorfall. „Es ist richtig, dass der Zugang zum Grünen Netz seit dem 13. Juni eingeschränkt ist. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, nachdem unser IT-Dienstleister festgestellt hatte, dass sich Unbekannte Zugang zum Grünen-Netz verschafft haben.“ Der Abfluss einer „größeren Datenmenge“ habe bisher aber nicht festgestellt werden können. Die Bundesgeschäftsstelle der Partei informierte die Nutzer am Donnerstagmittag per Mail über den Zwischenfall. Darin ist von einem „Angriff auf das grüne IT-System“ die Rede. Dem Vorfall vorausgegangen war laut „Spiegel“-Bericht ein Angriff bereits am 30. Mai. Damals waren demnach E-Mail-Konten ins Visier geraten. Von dieser Attacke sollen auch führende Grünen-Politiker betroffen gewesen sein. Nach dem Vorfall informierte die Partei die Behörden und erstattete Strafanzeige. Das Berliner Landeskriminalamt und das Bundeskriminalamt haben laut „Spiegel“-Bericht Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Bei der Attacke sollen mehrere E-Mails an einen externen Server weitergeleitet worden und somit abgeflossen sein. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein staatlicher Akteur hinter der Attacke stecke, hieß es in Sicherheitskreisen. Die Grünen haben sowohl Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch eine private IT-Sicherheitsfirma mit weiteren Nachforschungen beauftragt.
Foto: Grünen-Parteitag (dts)