Bundesregierung pumpt Geld in deutsche Gazprom-Tochter

Berlin – Die Bundesregierung will die unter Treuhandverwaltung stehende deutsche Gazprom-Tochtergesellschaft mit einem Darlehen vor der Insolvenz bewahren. Das teilte das Bundeskanzleramt am Dienstag mit, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen.

In Medienberichten war von bis zu zehn Milliarden Euro die Rede. Das Geld diene der Liquiditätssicherung und der Ersatzbeschaffung von Gas. „Es wird sichergestellt, dass das Darlehen nur für den Geschäftsbetrieb der GPG und zur Aufrechterhaltung der Gasversorgung eingesetzt werden darf und nicht nach Russland abfließen kann (sogenanntes Ring-Fencing)“, hieß es. Die Treuhandverwaltung soll zudem über September 2022 hinaus verlängert werden. Die Gesellschaft soll von „Gazprom Germania“ in „Securing Energy for Europe GmbH“ (SEFE) umbenannt werden. „Damit geht auch ein deutliches Signal in den Markt, dass das Ziel der getroffenen Maßnahmen ist, die Energieversorgung in Deutschland und Europa zu sichern“, so die Bundesregierung. Auf dieser Grundlage werde auch das Geschäftsmodell der SEFE ausgerichtet. Die bisherige Gazprom Germania GmbH wird in der Erklärung als „Schlüsselunternehmen für die Gasversorgung in Deutschland“ bezeichnet. Zu den Geschäftsfeldern zählen der Energiehandel sowie der Gastransport und der Betrieb von Gasspeichern. „Mittelbar hängt von der GPG die Gasversorgung zahlreicher Stadtwerke in Deutschland ab“, hieß es von der Regierung. Die Gazprom Germania GmbH, die zum russischen Gazprom-Konzern gehört, steht seit dem 4. April unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur. Hintergrund dafür war unter anderem der durch die Bundesregierung als „undurchsichtig“ bezeichnete Verkauf des Unternehmens an eine russische Gesellschaft „mit unbekanntem wirtschaftlichen Berechtigten“ sowie die Anordnung dieser Gesellschaft, die Gazprom Germania zu liquidieren.

Foto: Erdgas (dts)

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