Bundesnetzagentur sorgt sich um Industrieproduktion

Bonn – Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht eine reale Gefahr für einen Gas-Engpass in Deutschland. „Ich werde alles dafür tun, dass wir das Frieren in privaten Haushalten vermeiden werden“, sagte er den Sendern RTL/ntv.

„Aber ich habe große Sorge, dass wir die Industrieproduktion so aufrechterhalten können.“ Je mehr Gas gespart werde, desto weniger Konsequenzen drohten der Industrie. „Jeder, der Gas einspart, und einspeichert, hilft zu vermeiden, dass wir Arbeitsplätze, Wertschöpfung, Unternehmen reduzieren müssen“, sagte er. Eine Verdreifachung der Verbraucherpreise für Gas hält er für möglich.

„Wenn man es hochrechnet, kommt es sehr darauf an, wie Sie heizen, wie Ihr Gebäude gebaut ist, aber es kann zu einer Verdreifachung der bisherigen Gasrechnung kommen“, sagte er den Sendern RTL/ntv. Seit der Drosselung der Lieferungen von russischem Gas in der vergangenen Woche sei das Preisniveau nochmal um 50 Prozent gestiegen. „Viele Gasimporteure sagen, sie würden das gerne weitergeben“, sagte Müller. Doch dazu müsste die Preisanpassungsklausel aktiviert werden.

Ob das passiere, komme sehr darauf an, wie sich die Gasflüsse weiterentwickelten. „Wir wissen, dass am 11. Juli ein Wartungsfenster droht. Da wird Nord Stream 1 komplett runtergefahren und wir wissen nicht, was danach passiert“, sagte Müller.

Foto: Stahlproduktion (dts)

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