Bonn – Die Bundesnetzagentur bezeichnet die Gas-Versorgung in Deutschland trotz der Drosselung von russischer Seite weiter als „stabil“. „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit gewährleistet“, heißt es im täglichen Lagebericht vom Donnerstag.
Die Gasflüsse aus Nord Stream 1 seien am Mittwochabend ab 23 Uhr auf rund 40 Prozent der Maximalleistung gedrosselt worden. „Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem auf russischer Seite fehlenden Gaskompressor und der großen Lieferreduzierung können wir im Moment nicht bestätigen“, hieß es von der Bundesbehörde. Die von den ausbleibenden Lieferungen betroffenen Unternehmen könnten diese Mengen aber zurzeit anderweitig am Markt beschaffen. „Es kann im Moment im Saldo leicht rückläufig sogar weiterhin Gas eingespeichert werden“, heißt es im Lagebericht. Grund für den leichten Rückgang seien „wahrscheinlich die gestiegenen Gaspreise“, so die Bundesnetzagentur. Der Speicher Rehden speichert aktuell mit maximaler Leistung ein. Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei rund 56 Prozent. Sie sind mittlerweile z.T. deutlich höher als im Jahr 2015, 2017, 2018 und 2021. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt allerdings lediglich 8,7 Prozent. Die Großhandelspreise waren in Folge der Lieferreduzierung spürbar angestiegen, bis gegen 13 Uhr auf rund 145 Euro pro Megawattstunde (MWh) und damit 20 Prozent über Vortagesschluss. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 21 bis 24 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Für einen Durchschnittshaushalt mit etwa 12.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr entstünden in diesem Fall monatliche Gas-Kosten in Höhe von rund 222 Euro, und damit etwa 162 Euro mehr pro Monat als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Foto: Erdgas (dts)