Berlin – Statt der geplante Anzeigenkampagne der Bundesregierung für mehr Energieeffizienz fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schärfere gesetzliche Vorgaben, um den Energieverbrauch zu senken. „Nach mehr als drei Monaten Krieg ist es höchste Zeit und sehr begrüßenswert, dass die Bundesregierung eine Kampagne für das Energiesparen anstößt“, sagte BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Sie forderte aber auch „verbindliche Maßnahmen“, die im neuen Effizienzgesetz verankert werden müssten. „Eine Werbekampagne, die sich an einzelne Haushalte wendet, würde der Größe der Aufgabe nicht gerecht“, so von Broock weiter. „Zehn Prozent weniger Energieverbrauch in allen Sektoren sind das Ziel, an dem sich vor allem Industrie und Bundesregierung messen lassen müssen“, forderte die Umweltschützerin. „Das Energiesparen ist ein relevanter Faktor, um unabhängig von russischer Energie zu werden und für den Klimaschutz unverzichtbar“, fügte sie hinzu. Bundeswirtschaft- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) will an diesem Freitag eine Kampagne unter dem Motto „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ vorstellen. Bis Ende 2025 sollen in unterschiedlichen Phasen verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt werden, heißt es in einem Papier aus dem Wirtschaftsministerium, über das die RND-Zeitungen berichten. „Die Kernbotschaft lautet: Jede gesparte Kilowattstunde Energie leistet einen Beitrag für unsere Unabhängigkeit, senkt den Kostendruck und hilft, unsere Klimaziele zu erreichen“, heißt es weiter. Mit einfachen Botschaften sollen die Menschen zum sparsamen Umgang mit Ressourcen animiert werden. „Liebe Duschfans, ein Energiespar-Duschkopf spart 30 Prozent Heizenergie. Energiesparen macht unabhängiger von russischem Gas“, lautet eine beispielhafte Schlagzeile.
Foto: Strommast (dts)