Damme – Der Dachverband der Schweinehalter in Deutschland geht davon aus, dass zeitnah Hunderte Ferkelproduzenten ihre Ställe schließen. Torsten Staack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft für Schweinehalter (ISN), sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Viele Betriebe haben die Hoffnung aufgegeben. Denn auf die derzeitige Wirtschaftskrise, die die Sauenhalter mit voller Härte trifft, kommt fehlende Perspektive und Planungsunsicherheit hinzu.“
Mit jedem Ferkel machten die Sauenhalter Verlust, zuletzt war der Preis pro Tier auf 40 Euro abgerutscht. „Für eine schwarze Null bräuchten wir mindestens das Doppelte“, so Staack. Er wies darauf hin, dass Sauenhalter seit Beginn der Corona-Pandemie fast durchgehend Verlust gemacht hätten. Seinen Angaben zufolge ist die Zahl der Sauenhalter in Deutschland binnen zehn Jahren von 14.000 auf 6.300 gesunken. „Die Ausstiegswelle geht jetzt erst richtig los.“ Die Bauern hätten keine Nerven mehr, sich Gedanken über den Stall der Zukunft zu machen, es gehe derzeit um die blanke Existenz. „Die Politik lässt diesen Wirtschaftszweig eiskalt austrocknen“, so Staack.
Foto: Fleisch und Wurst im Supermarkt (dts)