Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet eine weitere Ausbreitung der Affenpocken. Die Identifikation weiterer Fälle sei wahrscheinlich, wenn die Überwachung in nicht-endemischen Ländern ausgeweitet werde, teilte die WHO mit.
Jeder Patient mit Verdacht auf Affenpocken sollte untersucht und bei Bestätigung isoliert werden. Die Länder sollten auf der Hut sein für Signale im Zusammenhang mit Patienten, die einen atypischen Hautausschlag aufweisen. Seit dem 13. Mai wurden der WHO Fälle von Affenpocken aus zwölf Mitgliedstaaten gemeldet, in denen das Virus nicht endemisch ist – in Europa, Nordamerika und Australien. In Deutschland gab es entsprechende Mitteilungen aus München und Berlin.
Bisher wurden keine Todesfälle gemeldet. Das Ausmaß der lokalen Übertragung ist jedoch weitgehend unklar, da die Überwachung bisher begrenzt war. Epidemiologische Untersuchungen seien noch im Gange, zuletzt gemeldete Fälle hätten jedoch keine nachgewiesenen Reiseverbindungen in Endemiegebiete, so die WHO. Basierend auf den derzeit verfügbaren Informationen wurden Fälle hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, bei Männern identifiziert, die Sex mit Männern haben. Normalerweise ist die endemische Affenpockenkrankheit geografisch auf West- und Zentralafrika beschränkt.
Die Identifizierung bestätigter und vermuteter Fälle von Affenpocken ohne vorherige Reise in ein Endemiegebiet in mehreren Ländern ist der Weltgesundheitsorganisation zufolge untypisch. Daher bestehe ein dringender Bedarf, das Bewusstsein für Affenpocken zu schärfen, so die WHO.
Foto: Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf (dts)