Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wirft der Bundesregierung vor, beim Thema Waffenlieferungen noch immer „unbeholfen“ zu agieren.
Er sei zum Beispiel verwundert über die Entscheidung der Bundesregierung gewesen, das Luftabwehrsystem Gepard an die Ukraine zu liefern, sagte er der „Welt“ (Freitagsausgabe). „Erst heißt es, wir bekommen sie, dann heißt es, ihr bekommt sie, wenn es Munition gibt, weil wir keine haben.“
Dann müsse man sich erst an andere Länder wenden, um Munition zu beschaffen, obwohl es aus verschiedenen Gründen fragwürdig sei, dass diese Länder sie bereitstellen würden. „Erst etwas zuzustimmen, wonach wir nicht gebeten hatten und dann festzustellen, dass das System gar nicht betrieben werden kann, wirft einige Fragen auf.“ Kuleba kritisierte auch, dass Deutschland nur sieben Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine liefern wolle, während die Ukraine aus einem sehr kleinen EU-Land die gleiche Stückzahl erhalte.
„Da stimmen die Dimensionen nicht, das sieht nicht gut aus“, sagte Kuleba der Zeitung. Er lobte hingegen, dass Deutschland beim Thema Ölembargo gegen Russland inzwischen eine Führungsrolle in der EU einnehme.