Wiesbaden – Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland hat im April 2022 mit rund 45,3 Millionen Personen den zweiten Monat in Folge über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020 gelegen. Gegenüber dem Vormonat stieg die Erwerbstätigenzahl saisonbereinigt noch einmal um 53.000 Personen (+0,1 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.
Bereits in den Monaten März 2021 bis März 2022 hatte sie durchschnittlich um jeweils 60.000 Personen oder 0,1 Prozent zugenommen. Somit wächst die Gesamtzahl der Erwerbstätigen seit dem Scheitelpunkt der dritten Corona-Welle in Deutschland weitgehend unbeeinflusst auch von den weiteren Wellen sowie von den Folgen des Kriegs in der Ukraine. Dadurch waren im April 2022 saisonbereinigt 0,2 Prozent oder 96.000 Personen mehr erwerbstätig als im Februar 2020. Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im April 2022 gegenüber März um 129.000 Personen (+0,3 Prozent) zu. Im April erfährt der Arbeitsmarkt traditionell eine Belebung, die 2022 allerdings geringfügig schwächer ausfiel als im April-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (+139.000 Personen). Den bisherigen Beschäftigungshöchstwert markiert weiterhin der November 2019 mit 45,5 Millionen Erwerbstätigen. Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeiter nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige zählen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im April um 1,7 Prozent (+761.000 Personen). Der absolute Anstieg zum jeweiligen Vorjahresmonat vergrößerte sich seit Mai 2021 damit bereits zum zwölften Mal in Folge (ausgehend von +35.000 im Mai 2021). Im Februar 2021 war die Erwerbstätigenzahl dagegen im Vorjahresvergleich noch um 728.000 Personen gesunken, im März 2021 um 560.000 und im April 2021 um 198.000. Diese rechnerisch gute Entwicklung im Vorjahresvergleich ließ sich bis Mai 2021 vor allem auf den Einbruch der Erwerbstätigenzahl im Frühjahr 2020 zurückführen, als die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt durchschlugen. Über diesen Basiseffekt hinaus ist jedoch bereits seit dem Sommer 2021 ein deutlicher Aufwärtstrend ersichtlich, der auch im April 2022 weiter anhielt, so die Statistiker. Noch mehr zusätzliche Erwerbstätige binnen eines Jahres wurden zuletzt im April 2007 gemessen, also vor genau 15 Jahren. Nach Berechnungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im April 2022 bei 1,39 Millionen Personen. Das waren 266.000 Personen oder 16,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat April 2021. Die Erwerbslosenquote lag bei 3,2 Prozent (April 2021: 3,9 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte wie zum Beispiel Wettereinflüsse oder Streiks lag die Erwerbslosenzahl bei 1,30 Millionen Personen und damit leicht unter dem Niveau des Vormonats März 2022 (-12.600 Personen; -1,0 Prozent). Die bereinigte Erwerbslosenquote im April 2022 lag unverändert zum Vormonat März bei 3,0 Prozent.
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