Cyberattacke

SPD warnt vor Defiziten bei Abwehr von Cyberangriffen

Der kriminalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Fiedler, hat vor Defiziten in Unternehmen und staatlichen Institutionen bei der Abwehr von Cyberangriffen gewarnt.

Die jüngsten Cyberattacken russischer Hacker auf Behörden-Webseiten seien „die Vorboten dessen, was an Angriffen noch auf uns zukommen kann“, sagte er dem „Handelsblatt“. Insbesondere der deutsche Mittelstand sollte, sofern noch nicht geschehen, größtmögliche Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Diese Unternehmen könnten naturgemäß nicht so große Organisationseinheiten zur Cyberabwehr vorhalten, wie große Konzerne. Fiedler sieht Defizite auch bei den Sicherheitsbehörden der Länder. „Hier werden sich manche Innenminister gewaltig strecken müssen, um bei weiteren massiven Angriffen gewappnet zu sein“, sagte der SPD-Politiker.

Da müssten dann erneut andere Bereiche der Kriminalitätsbekämpfung zurückstehen. Er habe sich selbst davon überzeugt, wie „unglaublich ausgeblutet“ die Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen sei. „Da ist die Luft sehr, sehr dünn.“

Fiedler war bis zu seinem Einzug in den Bundestag 2021 Vorsitzender des Bundes deutscher Kriminalbeamter. Der „Spiegel“ hatte am Wochenende von Cyberangriffen prorussischer Akteure auf die Webseiten deutscher Sicherheitsbehörden, Ministerien und Politiker berichtet, die zeitweilig unerreichbar waren. Die Attacken richteten sich demnach unter anderem gegen die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden.

Auch der Bundestag, das Bundesverteidigungsministerium und die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz zählten demnach zu den Zielen der Kampagne.

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