Der stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) fordert Erleichterungen in der Einwanderungspolitik, um dem steigenden Fachkräftemangel zu begegnen.
„Deutschland wird sein Fachkräfteproblem nicht ohne gesteuerte Zuwanderung lösen können“, schreibt Stamp in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. „Ausbildungs- und Berufsabschlüsse müssen schnell und unbürokratisch anerkannt, Visa-Verfahren durch massive Personalaufstockung auch an deutschen Botschaften beschleunigt werden.“
Stamp, der auch Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in NRW ist, fordert die Bundesregierung auf, drei Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag noch vor der Sommerpause einzuleiten. So soll die Blue-Card-Regelung auch auf nicht-akademische Berufe ausgeweitet werden, „sodass ein konkretes Job-Angebot zu marktüblichen Konditionen ausreicht, um legal in den deutschen Arbeitsmarkt einzureisen.“ Das sei die Grundlage für echte Jobbörsen von Handwerk, Mittelstand und Industrie in den Herkunftsländern.
Die Chancekarte mit Punktesystem nach kanadischem Vorbild solle auch talentierte Jobsucher aus Nicht-EU-Ländern anziehen. „Drittens müssen sämtliche Arbeitsverbote für bereits in Deutschland Lebendende sofort fallen“, so Stamp. „Wir können es uns schlicht nicht leisten, auch nur auf eine helfende Hand zu verzichten.“