Jeder dritte Berufskraftfahrer ist 55 oder älter. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Berufskraftfahrer in Deutschland ist mindestens 55 Jahre alt.
Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Insgesamt arbeiteten in Deutschland im vergangenen Jahr rund 480.000 Menschen in diesem Beruf.
Damit ist der Anteil der Altersgruppe 55+ unter den Lkw-Fahrern deutlich höher als unter den Erwerbstätigen insgesamt (25 Prozent). Demgegenüber ist die Zahl der Einsteiger unter 25 Jahren recht gering. Sie machten nur gut drei Prozent aus.
Zum Vergleich: Unter allen Erwerbstätigen machen die unter 25-Jährigen knapp zehn Prozent aus. Auffällig gering ist mit drei Prozent auch der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe. Insgesamt betrachtet sind 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen.
Berufskraftfahrer werden unterdurchschnittlich entlohnt. So fallen die Bruttoverdienste für Berufskraftfahrer im Gütertransport verhältnismäßig gering aus. Im vergangenen Jahr erhielten Fachkräfte in Vollzeit mit einer entsprechenden Ausbildung durchschnittlich 14,67 Euro die Stunde.
Angelernte Kräfte, also beispielsweise Lkw-Fahrer ohne entsprechenden Ausbildungsabschluss, erhielten im Schnitt 12,98 Euro. Zum Vergleich: In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte bei 20,44 Euro brutto, für Angelernte bei 16,40 Euro. Auf den Monat gesehen ergab das einen Durchschnittsverdienst für Fachkräfte im Bereich Gütertransport von 2.725 Euro brutto – das waren gut 670 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt verdienten (3.399 Euro).
Angelernte Kräfte verdienten durchschnittlich 2.371 Euro brutto im Monat. In der Wirtschaft insgesamt lag der Durchschnittsverdienst für diese Gruppe knapp 350 Euro höher (2.717 Euro monatlich). Trotz der Aussicht auf vergleichsweise geringe Löhne ist die Zahl der Auszubildenden für den Kraftfahrer-Beruf gestiegen.
Zum Stichtag 31. Dezember 2020 absolvierten knapp 7.700 Menschen eine entsprechende Ausbildung – ein Anstieg um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Damals waren zum Jahresende rund 5.300 in der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Auch der Frauenanteil unter den Auszubildenden nahm im selben Zeitraum zu – von 3,7 Prozent Ende 2010 auf 8,3 Prozent Ende 2020.