Das Bundesentwicklungsministerium plant, 430 Millionen Euro zusätzliche Mittel im Kampf gegen die sich verschärfende Ernährungskrise im Globalen Süden einzusetzen, davon allein 238 Millionen Euro für Hilfen zum Aufbau einer nachhaltigen Landwirtschaft oder Bildungsinvestitionen.
Weitere 150 Millionen Euro sind einem Papier des Ministeriums zufolge für die Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ vorgesehen und mindestens 42 Millionen als zusätzlicher deutscher Beitrag zum Welternährungsprogramm. Nötig sei „mehr Geld für die Hilfe, aber vor allem auch bessere Koordinierung zwischen Gebern und Empfängern, damit kein Land vergessen wird“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dem „Spiegel“.
Sie werde sich deshalb im „Trio mit Außenministerin Baerbock und Landwirtschaftsminister Özdemir“ darum kümmern. Etwa ein Viertel des weltweiten Bedarfs an Weizen wird aus der Ukraine und Russland gedeckt. Bei Mais kommen 16 Prozent aus der Ukraine.
Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine steigen die Preise für Lebensmittel, besonders in importabhängigen Ländern wie Ägypten, Libanon oder Somalia. „Putin setzt Hunger gezielt als Waffe ein“, so Schulze. Der Welt drohe „die größte Hungerkrise seit dem Zweiten Weltkrieg“.