Wiesbaden – Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im März 2022 gestiegen. Er war kalender- und saisonbereinigt 0,6 Prozent höher als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Angaben am Mittwoch mit.
Gegenüber dem Vorjahresmonat war der Auftragsbestand kalenderbereinigt 20,7 Prozent höher. Wie in den Monaten zuvor war auch im März in vielen Branchen das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein, so das Bundesamt. Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Coronakrise und des Kriegs in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge. Laut dem Münchener Ifo-Institut klagten im dritten Monat des Jahres gut 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das waren fast so viele wie im Dezember 2021, als der Anteil mit knapp 82 Prozent auf einen neuen Höchststand gestiegen war. Die Reichweite des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe ist seit Juli 2021 stetig gestiegen. Im März 2022 betrug sie 8,0 Monate (Februar 2022: 7,9 Monate) und erreichte damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,8 Monate (Februar 2022: 11,4 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie wie in den Vormonaten bei 4,0 Monaten, bei Konsumgütern betrug sie weiterhin 3,5 Monate.
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