Armut

Armutsforscher: Arme Bevölkerungsgruppen werden kaum unterstützt

Armutsforscher Christoph Butterwegge bemängelt den politischen Umgang mit dem Thema Armut.

„Die Bevölkerungsgruppen, die schon vor der Pandemie arm waren, hat man kaum mit Hilfen unterstützt“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Er beobachte schon lange, dass die politisch Verantwortlichen soziale Ungleichheit förderten, statt sie zu verringern.

Arme seien auch häufiger von Krankheiten betroffen. Das habe sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt. „Wer arm ist, muss eher sterben“, sagte er Watson.

„Arme hatten während der Covid-19-Pandemie ein höheres Infektionsrisiko und ein höheres Sterberisiko. Weil ihre Arbeits- und Lebensbedingungen einfach schlechter waren.“ Außerdem gibt er eine Einschätzung zu psychischen Erkrankungen bei Armutsbetroffenen: „Ich vermute, dass manche von ihnen nicht arm geworden sind, weil sie psychische oder gesundheitliche Probleme hatten, sondern, weil sie arm sind, haben sie gesundheitliche und psychische Probleme bekommen.“

Butterwegge begrüßt den Erfolg des Twitter-Hashtags #IchBinArmutsbetroffen, unter dem sich zahlreiche Betroffene geäußert haben – sofern sie einen Internetzugang haben: „Denn in einem reichen Land, wo sie als Leistungsverweigerer und Versager gelten, verstecken sich Arme normalerweise“. Jetzt würden Betroffene sehen: Sie sind nicht allein.

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