Berlin – Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, hat zur Hilfe für Angehörige der Roma-Minderheit aus der Ukraine aufgerufen. „Ich bin froh, dass wir jüdischen Überlebenden Hilfsangebote gemacht haben, aber ich erwarte das auch mit Blick auf Roma“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Montagsausgabe).
Er beklagte „eine Situation, wo unterschieden wird zwischen erwünschten und unerwünschten Geflüchteten“. In der „rassistischen Hierarchisierung“ seien Roma ganz unten. Daimagüler kündigte an, in die Ukraine zu fahren und sich selbst ein Bild zu machen, „insbesondere von der Situation der Roma-Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords“. Der Antiziganismusbeauftragte fügte hinzu: „Es sollen etwa 1.400 Menschen noch am Leben sein, niemand weiß das genau. Ich will wissen: Wie geht es diesen Menschen, wie ist ihre Situation?“ Daimagüler hatte seinen Posten als Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Sintizze sowie Roma und Romanja in Deutschland am 1. Mai angetreten. Er ist die erste Person, die dieses neu geschaffene Amt bekleidet.
Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland (dts)