Lindner kritisiert „Arroganz“ gegenüber Milei und Musk

FDP-Chef Christian Lindner verteidigt seine Aussage, Deutschland würde eine „Prise Milei und Musk durchaus guttun“.

„Es stimmt: Sowohl Javier Milei als auch Elon Musk vertreten teilweise extreme, abwegige und bisweilen sogar bestürzende Ansichten und tragen diese mit provokanten Aktionen in die Öffentlichkeit. Dennoch wage ich zu sagen: Hinter den Provokationen von Milei und Musk steckt dennoch eine disruptive Energie, die Deutschland fehlt“, schreibt Lindner in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Die Augen vor wichtigen Impulsen und Konzepten zu verschließen, könne sich Deutschland angesichts der schlechten Aussichten für die eigene Volkswirtschaft nicht leisten.

Lindner muss sich seit Tagen gegen Kritik wehren, mit dem argentinischen Präsidenten und dem US-Milliardär zwei libertäre Vordenker als Beispiele genommen zu haben, die demokratiegefährdend seien. Lindner sieht das anders. „Die drängendsten Probleme Deutschlands sind das lähmende Regulierungsdickicht, die überbordende Bürokratie und der zu groß gewordene Staat“, schreibt er.

Javier Milei und Elon Musk böten zwei internationale Beispiele, wie diese Probleme angegangen werden. „Dies nicht im Detail analysieren zu wollen, wäre angesichts der Lage unseres Landes eine Arroganz, die wir uns nicht mehr leisten können. Wir können und wir sollen nicht alles übernehmen. Davon lernen sollten wir schon“, so Lindner.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte sich zuletzt „entsetzt“ über den Vergleich Lindners gezeigt. Der frühere Bundesfinanzminister bezeichnet diese Reaktion „als beunruhigend, wenn der wahrscheinliche nächste Kanzler Friedrich Merz sich entsetzt zeigt, wenn ich eine Prise Disruption mit Referenz zu Milei und Musk ins Spiel bringe“. Mit den Regierungen der USA und Argentiniens würde Merz kooperieren müssen. „Da sollte man seine Worte wägen. Wie ich ihn kenne, wird er sie deshalb inzwischen bedauern“, schreibt Lindner.


Foto: Christian Lindner (Archiv) [dts]

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