Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat die Steuerpläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) begrüßt, fordert jedoch noch Nachbesserungen für untere Einkommensgruppen. „Ich finde es sehr richtig, dass Herr Lindner sich um die kalte Progression kümmert“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
„Das kann helfen, das Personalproblem, zum Beispiel in der Pflege, zu lindern.“ Auch die von Lindner vorgeschlagene Erhöhung des Kindergelds sei richtig. „Das ist eine schnelle Maßnahme, die unverzüglich wirkt. Und bis die Kindergrundsicherung kommt, dauert es ja noch.“
Der FDP-Chef will mit seinem Inflationsausgleichsgesetz vor allem verhindern, dass Arbeitnehmer durch eine Lohnerhöhung in einen höheren Steuertarif rutschen, das Lohnplus aber von der Inflation aufgefressen wird. „Wenn sich bei uns eine Pflegekraft entscheidet, statt bisher 30 jetzt 35 Stunden die Woche zu arbeiten, will sie natürlich auch mehr verdienen“, sagte die Caritas-Chefin. „Und wir haben ein maximales Interesse, dass viele unserer Beschäftigten sich dafür entscheiden, denn das Personal ist sehr knapp und wir haben einen hohen Anteil von Beschäftigten in Teilzeit.“ Sie wünsche sich aber, dass der Finanzminister im unteren Einkommensbereich die Schwellenwerte noch stärker erhöhe.
„Jede Pflegekraft, die bereit ist, fünf Stunden mehr in der Woche zu arbeiten, löst einen Teil des erheblichen Personalproblems.“
Foto: Steuerbescheid (dts)