Nach dem Ende der Corona-Pandemie gehen die Kulturausgaben des Bundes deutlich zurück. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, sanken sie im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 28 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Hintergrund sind demnach die ausgelaufenen Corona-Hilfen.
Im Jahr 2023 gingen die Kulturausgaben dann gegenüber 2022 um weitere 4,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück. Aufseiten der Länder erhöhten sich die veranschlagten Ausgaben für Kultur dagegen zwischen 2021 und 2023 um 491 Millionen Euro auf 6,1 Milliarden Euro (+9 Prozent).
Im Jahr 2021 gaben Bund, Länder und Gemeinden zusammen noch 14,9 Milliarden Euro für Kultur aus. Somit blieben die Ausgaben 2021 nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Hilfsmaßnahmen zunächst noch weiter auf einem hohen Niveau, teilte das Bundesamt auf Basis des Kulturfinanzberichts 2024 mit.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Ausgaben nochmals um 2,9 Prozent. Somit lagen die Kulturausgaben um 59 Prozent höher als noch im Jahr 2011. Der Anteil der öffentlichen Kulturausgaben am Bruttoinlandsprodukt betrug 0,4 Prozent. Je Einwohner wendeten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2021 damit insgesamt 180 Euro für Kultur auf.
Im Jahr 2021 trugen die Gemeinden und Länder den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Gemeinden steuerten 5,8 Milliarden Euro (39 Prozent) bei, die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (38 Prozent). Der Bund gab 3,5 Milliarden Euro (23 Prozent) aus.
Größter Ausgabenbereich des Bundes war 2021 mit 1,2 Milliarden Euro beziehungsweise 36 Prozent seiner Kulturausgaben die Sonstige Kulturpflege, worunter die kulturrelevanten Corona-Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Hilfen zur Milderung pandemiebedingter Notlagen in Kultureinrichtungen fielen. Bei den Ländern und Gemeinden wurden im Jahr 2021 weiterhin die meisten Ausgaben für Theater und Musik getätigt (36 Prozent bzw. 40 Prozent der Kulturausgaben).
Auch über alle Körperschaften hinweg entfiel mit 31 Prozent der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben im Jahr 2021 auf den Kulturbereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (21 Prozent) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 Prozent). Die restlichen Ausgaben (29 Prozent) verteilten sich auf Bibliotheken und Archive, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, Denkmalschutz und -pflege, öffentliche Kunsthochschulen sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.
Foto: Sitze in einem Zuschauersaal (Archiv) [dts]