Nach dem Sturz von Baschar al-Assad durch Rebellen in Syrien warnt der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) vor einem zweiten Afghanistan-Szenario.
„Natürlich freue ich mich über Assads Sturz“, sagte Gabriel Focus Online. „Vor allem verstehe ich den Jubel der Menschen, die unter dem Regime des alten und des jungen Assads jahrzehntelang unfassbar gelitten haben.“ Gleichzeitig sieht er eine unklare Zukunft für das Land: Niemand wisse, welche Art Herrschaft in Syrien entstehen werde. „Nicht selten folgt dem einen Menschenschinder der nächste.“
„Ein fragmentiertes Syrien aber kann auch neue Unsicherheiten und Instabilitäten für die ganze Region mit sich bringen“, fügte der SPD-Politiker hinzu. „Wir sollten nicht vergessen, dass die Anführer der Rebellen sich dem Islamischen Staat verbunden fühlen“, so Gabriel. „Wie sehr das auch schiefgehen kann, haben wir in Afghanistan erlebt, wo die Mudschahedin zunächst Verbündete gegen die sowjetischen Besatzer waren – und später unsere erbittertsten Feinde.“
Foto: Syrer feiern den Sturz von Assad am 08.12.2024 [dts]