Scheidender ESM-Chef Regling sieht Euro gesichert

Der langjährige Chef des Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hält den Euro für gesichert. Es gebe „keinen Zweifel, dass der Euro bestehen bleibt“, sagte Regling der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe).

„Der Euro hat als junge Währung schon vier Krisen in 15 Jahren ganz gut gemeistert und ist die zweitstärkste Währung der Welt“, so der Chef der zwischenstaatlichen Institution. Der Europäische Stabilitätsmechanismus hat im Lauf der Jahre fast 300 Milliarden Euro Hilfskredite an Euroländer wie Griechenland, Portugal und Spanien vergeben. Regling sieht es nicht als Problem, dass der ESM seit 2018 keine neuen Kredite vergeben hat. „Im Gegenteil, das bestätigt, dass die Maßnahmen zur Vermeidung von Krisen erfolgreich waren“, sagte Regling. Als eine der größten Herausforderungen für den Euro in den nächsten Jahren sieht er das Fehlen einer EU-Kapitalmarktunion. „Da die Weltordnung der letzten 70 Jahre derzeit zusammenbricht und wir auf eine Rezession zusteuern, muss Europa Wege finden, sich in der Welt zu behaupten. Ein wichtiger Weg dafür ist die Schaffung eines starken einheitlichen Kapitalmarktes“, so der scheidende ESM-Chef, der am Freitag nach zwei Amtszeiten seinen Posten aufgibt. Derzeit suchen die Euro-Finanzminister noch einen Nachfolger.

Regling erfand einst im Bundesfinanzministerium den Stabilitätspakt mit und war EU-Generaldirektor für Währung.

Foto: Euromünze (dts)

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