Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im September in deutlich beschleunigter Form fortgesetzt. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 10,0 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.
Dies ist die höchste monatliche Inflationsrate seit Herbst 1951. Im August hatte die Teuerung bei 7,9 Prozent gelegen. Alleine innerhalb eines Monats stiegen die Preise in Deutschland von August bis September um 1,9 Prozent. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine seien insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussten die hohe Inflationsrate erheblich, so die Statistiker. Im August lagen die Energiepreise um 43,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit einem Plus von 18,7 Prozent überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus, so das Bundesamt. Hinzu kämen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Im September dürfte sich auch das Auslaufen des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets auf die Inflationsrate ausgewirkt haben, so die Statistiker.
Anhand der vorläufigen Ergebnisse lasse sich das Ausmaß aber noch nicht darstellen. Dienstleistungen verteuerten sich binnen eines Jahres nur um 3,6 Prozent, Wohnungsmieten um 1,7 Prozent. Detaillierte Informationen will das Bundesamt mit den endgültigen Ergebnissen am 13. Oktober veröffentlichen.
Foto: Joghurt im Supermarkt (dts)