Die Teilnehmer der Weltklimakonferenz in Baku haben sich auf eine gemeinsame Kohlenstoffstragie geeinigt. Nach zehnjährigen Verhandlungen habe man sich gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens bei „hochintegrierten Kohlenstoffmärkten“ verständigen können, teilte die aserbaidschanische COP-Präsidentschaft am Samstag in einer Erklärung mit.
Artikel 6 sieht „vertrauenswürdige und transparente Kohlenstoffmärkte“ für Länder vor, die gemeinsam an der Erreichung ihrer Klimaziele arbeiten, hieß es. Es werde erwartet, dass dies die Kosten für die Umsetzung der nationalen Klimapläne (NDCs) der Länder um bis zu 250 Milliarden Dollar pro Jahr senken wird.
Man „ermutige“ die Vertragsparteien, diese Einsparungen in noch ehrgeizigere Klimaziele zu reinvestieren, hieß es weiter in der Erklärung. Die Umsetzung der nächsten Klimapläne sei „entscheidend für die Hoffnung der Welt, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen“. Die Einigung sei insofern „gerade noch rechtzeitig erreicht“ worden.
„Der Klimawandel ist eine länderübergreifende Herausforderung, und Artikel 6 wird länderübergreifende Lösungen ermöglichen. Denn der Atmosphäre ist es egal, wo Emissionseinsparungen vorgenommen werden“, wird COP-Präsident Mukhtar Babayev zitiert.
COP-Verhandlungsführer Yalchin Rafiyev sagte, Artikel 6 sei zwar „schwer zu verstehen, aber seine Auswirkungen werden in unserem täglichen Leben deutlich spürbar sein“. Er bedeute, „dass Kohlekraftwerke stillgelegt, Windparks gebaut und Wälder gepflanzt werden“ und „eine neue Welle von Investitionen in den Entwicklungsländern“.
Foto: Braunkohlekraftwerk (Archiv) [dts]