Viele Hersteller machen beim Kerzenkauf ein Geheimnis daraus, ob ihre Kerzen auch Palmöl enthalten – und ob der Rohstoff aus nachhaltigem Anbau stammt. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.
„Damit wird es Verbrauchern schwer gemacht zu erkennen, ob sie beim Kerzenkauf zu Regenwaldzerstörung und der Klimakrise beitragen“, kritisierte die Umwelthilfe. Die Organisation hatte 58 Hersteller und Anbieter untersucht: Rund 60 Prozent hätten verschwiegen, ob ihre Kerzen Palmöl enthalten.
Nur elf Unternehmen erklärten, ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl mit hohen Standards zu verwenden, darunter Ikea, Norma und Bio Company – diese Unternehmen seien zwar Positivbeispiele, doch sei der Anteil ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu einem vorangegangenen Kerzencheck im Jahr 2021 sei.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner nannte die Intransparenz der Unternehmen „alarmierend“. Er sagte den Funke-Zeitungen: „Die Umwelthilfe fordert eine europaweite Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe in Kerzen, damit Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen können.“
Etwa neun Prozent des hierzulande verwendeten Palmöls werden laut Umwelthilfe in Kerzen verarbeitet. Die Organisation hob hervor, ein Verzicht auf Palmöl sei nicht automatisch umweltfreundlicher, weil damit die Umweltbelastungen lediglich auf fossiles Paraffin oder weniger effiziente Rohstoffe wie Raps- oder Sojaöl verlagert würden. Stattdessen sei entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet werde.
Foto: Deutsche Umwelthilfe (Archiv) [dts]