Nach seiner Entlassung als Bundesfinanzminister durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich FDP-Chef Christian Lindner betroffen gezeigt. “Mich macht die Situation, so wie sie sich entwickelt hat, tatsächlich betroffen, weil ich glaube, es hätte eine für unser Land bessere Option gegeben. Und ich habe mich hier in anderen getäuscht”, sagte Lindner am Donnerstagvormittag.
“Wir treffen in diesem Moment auch eine Entscheidung über unsere politische Kultur. Parteien stehen im demokratischen Wettbewerb. Eine Regierung wägt und ringt intern um Lösungen. Dabei kommt es manchmal zu politischen und manchmal auch zu menschlichen Enttäuschungen”, sagte der scheidende Finanzminister. “Ich habe viele Worte über die FDP und über mich gehört. Manches macht mich betroffen.” Er habe sich dennoch entschieden, sich “an dieser Form der öffentlichen Auseinandersetzung nicht zu beteiligen”.
Lindner verknüpfte die Verantwortung für die Regierungskrise mit dem Bundeskanzler. “Manche werden mir auch vorwerfen, die FDP hätte zu lange an der Regierung Scholz festgehalten. Dafür muss ich Verantwortung übernehmen”, sagte der FDP-Chef. Zu staatspolitischer Verantwortung gehöre auch ein Stil in der Öffentlichkeit, damit die Demokratie keinen Schaden nehme.
Foto: Christian Lindner (Archiv) [dts]