Klimastaatssekretärin hält Deutschland bei COP für verhandlungsfähig

Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Aserbaidschans Hauptstadt Baku bekräftigt die deutsche Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, dass Deutschland auch nach dem Bruch der Ampelkoalition in der Klimadiplomatie ein “verlässlicher Partner bleiben” werde.

In der FAZ (Montagsausgabe) forderte Morgan außerdem, dass sich auch im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen als Entwicklungsländer eingestufte Staaten an der Klimafinanzierung beteiligen. Explizit nannte die deutsche Verhandlerin auf der COP China, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. “Wer eine globale Führungsrolle will, kann sich nicht verstecken. Wir leben nicht mehr in der Welt der alten Blöcke. Es gibt eine Erwartung an diese Länder”, sagte Morgan.

Als weitere Ziele der Verhandlungen nannte sie “eine Entscheidung, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen”. Und in den anstehenden nationalen Klimaplänen für 2035 jeweils Bemühungen zu verankern: “also Beiträge zur globalen Verdreifachung von Erneuerbaren, zur Verdopplung der Energieeffizienz und dem Stopp von Entwaldung bis 2030”. Außerdem sollten klimaschädliche Subventionen abgebaut werden, “wenn sie nicht der Armutsbekämpfung oder sozialen Abfederung dienen. Ich wünsche mir, dass wir auch bei Kohlenstoffmärkten vorankommen.”

Sollten die USA unter Präsident Trump wieder aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen, werde Deutschland mit seinen internationalen Partnern trotzdem an der Umsetzung des Abkommens arbeiten. Auch “der Wettlauf um Klimaschutz und klimafreundliche Industrien” werde weitergehen, sagte Morgan. “Die Erfahrung von 2016 zeigt: Alle Länder sind weiter vorangegangen, während der Weltklimakonferenz, aber auch danach in der Umsetzung des Pariser Abkommens. Mittlerweile sind die negativen Auswirkungen der Klimakrise auf der ganzen Welt präsent, aber gleichzeitig sind auch die ökonomischen Chancen größer denn je. Die jüngsten Studien der Internationalen Energieagentur haben gezeigt: Die globale Energiewende lässt sich nicht zurückdrehen.”


Foto: Jennifer Morgan (Archiv) [dts]

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