Henkel macht letztes Werk in Ostdeutschland dicht

Persil- und Pril-Produzent Henkel schließt ein Werk in Deutschland. Die Produktion am Standort Heidenau südlich von Dresden werde zum Jahresende eingestellt, berichtet das „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Unternehmens- und Betriebsratskreise. In den ersten Monaten des kommenden Jahres wird das Werk demnach abgewickelt. Der Dax-Konzern habe die Pläne auf Anfrage bestätigt, schreibt die Zeitung.

Heidenau ist mit rund 40 Beschäftigen einer der kleineren Standorte von Henkel in Deutschland – und der letzte in Ostdeutschland. Dort produziert Henkel Heißschmelzklebstoffe, die etwa in der Möbel-, der Auto- oder der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Das Werk in Heidenau ist laut Unternehmenskreisen „nicht gerade die kostengünstigste Produktionsstätte“. Die Klebstoffproduktion bei hohen Temperaturen brauche viel Energie. Zudem sei das Werk nicht ausgelastet und es bestehe Sanierungsbedarf, sagte ein Insider der Zeitung.

Ein Konzernsprecher sagte, dass man „derzeit an der Optimierung unseres europäischen Lieferketten- und Produktionsnetzwerkes im Unternehmensbereich Adhesive Technologies“ arbeite. „Unser Ziel ist es, das Produktionsnetzwerk an aktuelle Marktanforderungen anzupassen und unsere Kostenwettbewerbsfähigkeit zu stärken“, ergänzte er. Die Produktion aus Heidenau solle in andere europäische Werke transferiert werden.

Bei Henkel läuft seit Frühjahr 2022 ein großer Konzernumbau. Die schwächelnde Kosmetiksparte wurde mit dem Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft zusammengelegt. Auch im Adhesive Technologies genannten Geschäftsfeld mit Klebstoffen gibt es Umbauten. Henkel beschäftigt weltweit rund 47.800 Mitarbeiter, 8.400 davon in Deutschland.


Foto: Neben Wasch- und Reinigungsmitteln produziert Henkel unter anderem auch Klebstoffe (Archiv) [dts]

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