Polizeigewerkschaften erneuern Kritik an Cannabis-Legalisierung

Polizeigewerkschaften sehen sich in ihrer Kritik an der Cannabis-Legalisierung bestärkt. „So, wie das Gesetz gemacht ist, ist es einfach schlecht“, sagte Dirk Peglow, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), dem Nachrichtenportal „T-Online“ am Mittwoch.

„In Deutschland werden jährlich etwa 400 Tonnen Marihuana umgesetzt“, sagte BDK-Vorsitzender Peglow. „Es liegt auf der Hand, dass Anbauvereinigungen diesen Bedarf nicht im Ansatz decken können.“ Hinzu kämen die bürokratischen Hürden für den Anbau. „Es ist illusorisch zu glauben, dass die überwiegende Anzahl der Konsumenten privat anbauen oder in Anbauvereine gehen wird“, sagte er. Polizeibeamte könnten wegen der zahlreichen Vorschriften in der Regel kaum zwischen illegalem und legalem Cannabis unterscheiden. „Die Folge sind Niedrigpreiswochen im illegalen Marihuanahandel.“

Zudem gebe es Begleiterscheinungen, wie sie aus den Niederlanden bekannt seien. „Dort gibt es jährlich Hunderte Anschläge mit einer niedrigen zweistelligen Zahl von Toten“, sagte Peglow. „Das ist nun erstmals auch hier zu beobachten: Die Brutalität verlässt das Milieu, auch Unbeteiligte können zwischen die Fronten geraten.“

Alexander Poitz, Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte, der Schwarzmarkt boome weiterhin. „Derzeit stammt die Mehrheit des konsumierten Cannabis aus illegalen Quellen“, sagte er.


Foto: Drogendealer (Archiv) [dts]

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