Der Geschäftsführer des kriselnden Kreuzfahrtschiffbauers Meyer Werft, Bernd Eikens, hält den Standort Papenburg trotz der Lage im Binnenland für zukunftsfähig.
„Solange es eine Nachfrage nach Kreuzfahrten gibt, wird es auch eine nach Kreuzfahrtschiffen aus Papenburg geben. Davon bin ich fest überzeugt“, sagte Eikens dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Es gibt den Trend zu immer größeren Schiffen, wie wir sie an unserem Standort im finnischen Turku bauen. Aber das ist nur ein Trend von vielen“, so der Manager weiter. „Ein anderer ist zum Beispiel der zu mehr Nachhaltigkeit. Auch hier ist die Werft führend.“
Ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen sei nicht nötig, sagte Eikens. „Den bereits verhandelten Personalabbau von 340 Stellen müssen wir umsetzen. Darüber hinaus sehe ich derzeit keinen zusätzlichen Bedarf, denn wir haben viel zu tun“, sagte er mit Blick auf volle Auftragsbücher.
Die Meyer Werft sei kein klassischer Sanierungsfall, so Eikens, der seit Dezember 2023 die Geschäfte des Papenburger Unternehmens führt. Allerdings gebe es große Herausforderungen. „Es geht um unklare Strukturen, fehlende Transparenz, unzureichende Controlling-Prozesse und eine IT, die einfach für moderne und so komplexe Erfordernisse nicht ausreichend ist“, sagte er. Und weiter: „In der Projektsteuerung, bei der Integration von Controlling und Finanzen in die Schiffsprojekte kann und muss vieles besser werden. Daran arbeiten wir jeden Tag.“
Foto: Kreuzfahrtschiff mit Rettungsbooten (Archiv) [dts]