Guterres will internationales Verbot autonomer Waffensysteme

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), António Guterres, macht sich dafür stark, Atomwaffen zu ächten und autonome Waffensysteme international zu verbieten. Guterres fordert in einem Gastbeitrag für die “Frankfurter Rundschau” (Freitagsausgabe), “einen erneuten Vorstoß zu unternehmen, unsere Welt von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen zu befreien und die Definition von Sicherheit so auszuweiten, dass auch geschlechtsspezifische Gewalt und Bandengewalt davon erfasst werden”. Es brauche etwa eine “globale Vereinbarung über das Verbot sogenannter letaler autonomer Waffensysteme, die ohne menschliches Zutun Entscheidungen über Leben und Tod treffen”.

Der UN-Generalsekretär wirbt in seinem Artikel um Zustimmung zu Vorschlägen zur internationalen Zusammenarbeit, die beim “Zukunftsgipfel” der UN mit Staats- und Regierungschefs am 22. und 23. September in New York behandelt werden sollen. “Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs haben im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nach wie vor eine Vorrangstellung inne, während dem gesamten afrikanischen Kontinent ein ständiger Sitz vorenthalten bleibt”, beklagt Guterres. “Wir brauchen jedoch ein System-Update, wie es nur die Führungsverantwortlichen auf globaler Ebene bewirken können.”

Zudem fordert Guterres eine internationale Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei handele es sich um eine “revolutionäre” Technologie mit Anwendungsmöglichkeiten und Risiken, die man jetzt erst zu erfassen beginne. “Die Lenkungsstrukturen der KI dürfen nicht den Reichen überlassen werden; es ist vielmehr geboten, dass alle Länder daran mitwirken.” Die UN hätten “konkrete Vorschläge zu der Frage formuliert, wie Regierungen gemeinsam mit Technologieunternehmen, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft an den Planungsrahmen für das KI-Risikomanagement arbeiten und zugleich durch KI bedingte Schäden überwachen und eindämmen sowie die Vorteile der Technologie allen gleichermaßen zukommen lassen können”, so Guterres.


Foto: Antonio Guterres (Archiv) [dts]

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