Grünen-Chefin Ricarda Lang fordert einen neuen Bildungspakt zwischen Bund und Ländern. „Bei Pisa verlieren wir in allen Altersgruppen. Es gibt Schülerinnen und Schüler, die lieber nicht in der Schule auf die Toilette gehen“, sagte Lang dem „Tagesspiegel“. „Wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir wegkommen vom Verschiebebahnhof der Verantwortung zwischen Bund und Ländern.“
Sie stelle sich einen umfassenden Bildungspakt von Verantwortlichen aus Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und Bundesverbänden vor, sagte Lang. „Das Erste sind mehr Investitionen, vom Digitalpakt bis zu Gebäuden und Schultoiletten“, so Lang.
Die Grünen-Chefin fordert außerdem ein neues Gleichgewicht bei der Bildungsfinanzierung. „In Deutschland fließt sehr viel Geld in die weiterführenden Schulen und weniger in Grundschulen und Kitas. Dabei werden dort die Grundlagen für Chancengleichheit gelegt“, sagte Lang. Sie sprach sich zudem für mehr Lehrer, Erzieher, Schulsozialarbeiter, Psychologen und mehr multiprofessionelle Teams aus.
Beim Digitalpakt II für eine bessere digitale Ausrüstung der Schulen werfen die Länder dem Bund vor, nur noch halb so viel bezahlen zu wollen. Hier fordert Lang eine rasche Lösung. „Der Digitalpakt II, der unter anderem mehr Laptops und Tablets in die Schulen bringen soll, muss kommen und mit mehr Geld ausgestattet werden als derzeit geplant“, sagte Lang. Wie viel genau müsse man in der Regierung noch besprechen.
Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv) [dts]