Mehrheit der Aufsichtsräte fühlt sich kompetent bei Nachhaltigkeit

Die Aufsichtsräte von Deutschlands großen Konzernen sehen sich gut aufgestellt, um die Nachhaltigkeitswende in ihren Unternehmen zu begleiten. Mehr als 60 Prozent aller Mitglieder fühlen sich persönlich kompetent beim Thema Nachhaltigkeit, wie aus einer Auswertung der Qualifikationsübersichten sämtlicher im Dax, dem M-Dax oder dem S-Dax gelisteten Unternehmen durch die Beratung European Center for Board Effectiveness (ECBE) hervorgeht, über welche die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Grundlage der Untersuchung sind Selbsteinschätzungen der Teilnehmer. Diese fielen jedoch häufig zu positiv aus, sagte Ingo Speich, Manager bei der Deka-Bank. „Diese Selbsteinschätzungen sind unrealistisch.“ Speich verantwortet die Themen Soziales, Umwelt und gute Unternehmensführung bei der Deka und bestimmt als Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) relevante Regeln zur Unternehmensführung mit. „Sie können nicht überall so viel Expertise haben, das ist völlig unmöglich“, so Speich.

137 der 160 Unternehmen innerhalb der Dax-Familie haben der ECBE-Auswertung zufolge im Jahr 2023 Tabellen über die jeweiligen Qualifikationen ihrer in Summe 1.499 Aufsichtsräte veröffentlicht. Fast jeder Zweite reklamierte Kompetenz auf den Feldern Digitalisierung, Technologie, IT für sich. Eine Personalkompetenz schrieben sich 62 Prozent zu. Meistgenannt, nämlich von 65 Prozent, sind die Themen ESG (also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) und Nachhaltigkeit.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse (Archiv) [dts]

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