Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl 2021, misst der CDU unter Friedrich Merz nur mit Einbindung früherer Merkel-Wähler Chancen auf einen Machtwechsel im nächsten Jahr zu.
„Bei Friedrich Merz sind die Grundvoraussetzungen heute andere, als sie es 2021 bei mir waren“, sagte Laschet dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er komme jetzt aus der Oppositionszeit und werde an seinem Vorgänger gemessen werden – einem „derzeit nicht besonders überzeugenden Kanzler“. Vor drei Jahren sei bei ihm immer hinterfragt worden, ob die Fußstapfen der damaligen Kanzlerin Angela Merkel zu groß oder 16 Jahre unionsgeführte Regierung nicht genug seien.
Diese Oppositionszeit dazwischen erleichtere die Dinge für Merz. „Er hat aber nur eine Chance, wenn er auch viele der früheren Merkel-Wähler hinter sich versammeln kann. Mein Eindruck ist, dass er mit dem Grundsatzprogramm zwar neue, eigene Akzente setzt, aber dennoch die Breite der Volkspartei erhalten will.“
In Bezug auf den sozialdemokratischen Verteidigungsminister und derzeit in Umfragen beliebtesten Politiker in Deutschland, Boris Pistorius, fügte Laschet hinzu: Sollte die Union wieder ins Kanzleramt einziehen, müsse sie „erfahrene und exzellente“ Politiker ins Kabinett schicken, die zugleich Erneuerung verkörpern. „Also zehn Pistoriusse. Die hat die Union auch zu bieten.“
Foto: Armin Laschet und Friedrich Merz (Archiv) [dts]