„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ soll für Deutschland bei der 97. Oscar-Verleihung in der Kategorie „Best International Feature Film“ ins Rennen gehen. Diese Entscheidung einer neunköpfigen Fachjury hat das für die Nominierung zuständige Unternehmen German Films am Donnerstag bekannt gegeben.
Das Drama von Mohammad Rasoulof handelt von einem Ermittlungsrichter am iranischen Revolutionsgericht, der gegen die seit Herbst 2022 anhaltenden politischen Proteste ungeprüft Todesurteile unterschreiben soll. Seine Rolle führt zu Misstrauen und Paranoia gegenüber seiner eigenen Familie. Der Spielfilm kombiniert geschickt fiktive Szenen mit realen Aufnahmen der durch die iranischen Behörden blutig niedergeschlagenen Proteste.
Der Film sei „das Psychogramm der auf Gewalt und Paranoia aufgebauten Theokratie des Iran“, begründete Jury-Sprecher Ulrich Matthes nach der Sichtung von 13 eingereichten Filmen die Entscheidung. „Mohammad Rasoulof erzählt auf subtile Weise von den Rissen innerhalb einer Familie, die stellvertretend sind für die Risse innerhalb der iranischen Gesellschaft. Ein meisterhaft inszenierter und berührend gespielter Film, der Szenen findet, die bleiben.“ Die beiden aufbegehrenden Töchter stünden für die mutigen Frauen des Iran und ihren aufopferungsvollen Kampf gegen die Patriarchen ihrer Familien wie ihres Staates.
„Es ist ein herausragendes Werk eines der großen Regisseure des Weltkinos, der in Deutschland Zuflucht vor der staatlichen Willkür im Iran gefunden hat“, sagte Matthes. „Er ist eine herausragende Arbeit eines der großen Regisseure des Weltkinos, der in Deutschland Schutz gefunden hat vor staatlicher Willkür im Iran. Wir sind sehr froh darüber, Rasoulof sicher in unserem Land zu wissen. Und wir freuen uns sehr darüber, dass er Deutschland 2025 bei den Oscars vertreten wird.“
Regisseur Mohammad Rasoulof und die Produzenten Mani Tilgner, Rozita Hendijanian und Amin Sadraei zeigten sich über die Teilnahme am internationalen Wettbewerb erfreut. „Dieser Film, der die Geschichte von Unterdrückung, aber auch von Hoffnung und Widerstand erzählt, ist das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlichster Lebensrealitäten und Migrationsgeschichten. Er zeigt, wie kraftvoll der interkulturelle Austausch in einer freien und offenen Gesellschaft wirken kann.“
Die 15 Titel umfassende „Shortlist“ für die Kategorie „Best International Feature Film“ soll am 17. Dezember 2024 bekannt gegeben werden. Am 17. Januar 2025 sollen dann die fünf nominierten Titel, die letztendlich ins Rennen gehen, veröffentlicht werden. Die Oscar-Verleihung soll am 2. März 2025 stattfinden.
Foto: Kino (Archiv) [dts]