Den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder reizt es immer noch, Bundeskanzler zu werden.
„Das wäre etwas, was aus Sicht eines Bayern eine spannende Aufgabe sein könnte“, sagte Söder dem Sender „Welt TV“. „Wenn es sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen.“ Auf die Frage, welche Umstände ihn denn dazu bewegen könnten, antwortete der CSU-Chef: „Dass Friedrich Merz mich bittet.“ Er fügte hinzu: „Dann hätte ich ein Problem.“
Söder bekräftigte, dass die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union gemeinsam von ihm und Merz nach den Landtagswahlen im Herbst getroffen werde und dass Merz der klare Favorit sei. Zudem lobte er die Zusammenarbeit mit dem CDU-Chef in den höchsten Tönen: „Es geht wirklich hervorragend. Ich schätze ihn sehr. Wir kommen beide sehr gut miteinander zurecht – besser als wir es gedacht hätten, wenn ich ehrlich bin.“
Spekulationen in den Medien, die CSU könnte Anspruch auf die Nachfolge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erheben, erteile Söder eine Absage: „Es ist doch eine völlig absurde Idee, jetzt über den Bundespräsident zu reden.“ Der werde erst 2027 gewählt. Auch eigene Ambitionen stellte er in Abrede: „Ich bin bayerischer Ministerpräsident, und da gibt es vielleicht noch ein Amt, das vergleichbar oder interessanter wäre aus Sicht eines Bayern“. Gemeint war das Amt des Bundeskanzlers.
Mit offenkundigem Sarkasmus reagierte der CSU-Vorsitzende auf den Vorschlag des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) wäre eine geeignete Kandidatin für die Steinmeier-Nachfolge: „Volker war auch für den Armin Laschet (gemeint ist: als Kanzlerkandidat 2021). Der hat sich immer für die richtigen Leute eingesetzt.“
Foto: Markus Söder (Archiv) [dts]