SAP fordert zentrales Digitalministerium

SAP-Chef Christian Klein will seine Mitarbeiter von 2025 an nach Leistung und Teamgeist bewerten. „Es gibt zwei Kriterien: Wie ist die Performance und wie die Teamfähigkeit? Dieses Jahr testen wir diesen Ansatz im Topmanagement und wollen es dann ab 2025 an die ganze Belegschaft ausrollen“, sagte Klein der „Süddeutschen Zeitung“.

„Es gehört einfach dazu, dass man als Manager Leistungsfeedback gibt. Ich habe in meiner Karriere extrem davon profitiert. Wenn mir nicht jemand immer wieder offen gesagt hätte, was ich weniger gut mache, dann würde ich nicht hier sitzen.“ Offenes Leistungsfeedback sei in den letzten Jahren bei SAP zu kurz gekommen. „Wenn alle sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, bringt das niemanden weiter“, sagte Klein.

Neben dem Kulturwandel brauche es auch einen „Wandel bei den Kenntnissen und Fertigkeiten der Mitarbeiter“, sagte Klein. Deswegen streicht der Konzern weltweit 8.000 Stellen. Um die Transformation der SAP-Systeme in die Cloud zu schaffen und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln, werde der Konzern auch weiter Leute einstellen, so der Konzernchef.

Damit Deutschland bei der Digitalisierung vorankommt, hat Klein eine klare Forderung: „Wir brauchen ein Digitalministerium, das zentral bestimmen kann: Wie sieht eine Bildungsplattform aus, wie bringen wir die digitale Krankenakte auf den Weg, wie die Bürgerservices? Wieso muss das in Heidelberg anders sein als in Hamburg?“ Der SAP-Chef will der Bundesregierung nicht den Willen zur Digitalisierung absprechen. „Es muss aber jemand umsetzen.“ Als Vorbild nannte Klein die Schweiz. Dort gebe es „jemanden, der entscheidet über alle IT-Systeme, über die Ministerien hinweg und auch über die Kantone. Natürlich in enger Abstimmung, aber die Verantwortung liegt auf Bundesebene.“

Foto: SAP (Archiv) [dts]

 

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