Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, mahnt eine gute Vorbereitung auf eine mögliche Verbreitung des Vogelgrippe-Erregers in Europa an.
„Wichtig ist jetzt erst einmal, vor allem gut global und wissenschaftlich informiert zu sein und die Ausbreitung einzudämmen“, sagte Ullmann der „Rheinischen Post“. Dabei seien zunächst einmal die USA gefordert. „Dort sollten die diagnostischen Möglichkeiten ausgebaut werden“, sagte er und forderte die Entwicklung von Impfstoffen für Kühe.
„Auch Impfstoffe für Menschen sollten frühzeitig entwickelt werden. Hier sind die USA auf dem richtigen Weg und auch Europa sollte vorbereitet sein“, sagte Ullmann. „Fehler aus der Corona-Pandemie dürfen sich nicht wiederholen.“ Gerade mRNA-Impfstoffe böten das Potenzial, schnell gezielt angepasst und produziert werden zu können, so der FDP-Politiker. Er mahnte zudem Gelassenheit an. „Wir sollten nicht panisch werden, sondern rein rational auf die Situation reagieren“, sagte Ullmann.
Auch der Gesundheitsexperte der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), zeigte sich gelassen. „Für Panikmache gibt es keinen Anlass. H5N1 ist ein seit vielen Jahren bekannter Erreger“, sagte Sorge der „Rheinischen Post“. Auf eine neue Pandemie wäre man aus heutiger Sicht deutlich besser vorbereitet als je zuvor, meint Sorge. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass weder Panikmache noch überzogene Schutzmaßnahmen zum Erfolg führen. Stattdessen gilt es jetzt, die Entwicklungen genau zu beobachten und die nötigen Informationsflüsse zu gewährleisten.“
Impfungen würden höchstens dann eine entscheidende Rolle spielen, falls sich die Lage akut verschlechtern sollte und wirksame, langjährig erprobte Impfstoffe zur Verfügung stünden. „Danach sieht es aktuell nicht aus“, sagte Sorge. Deutsche und europäische Behörden würden die Entwicklungen aufmerksam beobachten und sich auch mit internationalen Stellen austauschen. „Für die Gefahr einer neuen Pandemie mit dem Ausmaß von Corona gibt es aus heutiger Sicht keinerlei Anzeichen“, sagte Sorge.
Foto: Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv) [dts]