Das Bundeslandwirtschaftsministerium drängt die EU-Kommission dazu, EU-Hilfen infolge von Frostschäden auch für deutsche Obst- und Weinbaubetriebe zugänglich zu machen. „Bekanntlich macht eine Kaltwetterfront nicht am Grenzübergang halt“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Montag.
Hintergrund ist, dass die Kommission zuletzt Krisenhilfen aus der Agrarreserve in Höhe von 62 Millionen Euro für Österreich, Tschechien und Polen nach Frost- und Hagelschäden für Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe in Aussicht gestellt hatte – ohne Deutschland in die Hilfsmaßnahme einzubeziehen. Das Ministerium hatte dem Vorhaben deshalb seine Zustimmung verweigert.
Besonders in Ost- und Süddeutschland hat der Spätfrost im Obst- und Weinbau erhebliche Schäden verursacht. Nach aktuellen Schätzungen der betroffenen Bundesländer summieren sich die Frostschäden in Deutschland auf mindestens 210 bis 254 Millionen Euro.
„Polen, Österreich, Tschechien und Deutschland waren von demselben Extremwetter betroffen“, so Özdemir. „Die betroffenen deutschen Betriebe wirtschaften teilweise unmittelbar an der Grenze.“ Das Brüsseler Vorgehen ergebe einfach keinen Sinn und zerstöre Vertrauen. Er erwarte, dass die EU-Kommission diese „Ungleichbehandlung“ zügig auflöse und die Frosthilfen auch für deutsche Landwirten öffne.
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