Kostenstreit belastet erneute Bewerbung um Olympische Spiele

Bei dem geplanten neuen Anlauf für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele droht erneut ein Streit um die Kostenverteilung zwischen dem Bund und den möglichen Austragungsorten.

Das Bundesfinanzministerium wolle sich bei einem neuen Verfahren – ähnlich wie beim gescheiterten Anlauf für die Spiele 2024 in Hamburg – nicht frühzeitig auf die Höhe der Bundesbeteiligung festlegen, sagte ein Sprecher des Ministeriums der „Welt am Sonntag“. „Das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen zu allen Finanzierungsfragen dauert erfahrungsgemäß die gesamte Dauer des Bewerbungsverfahrens.“

Der Hamburger Staatsrat für Sport, Christoph Holstein (SPD), warnte hingegen, ohne eine frühzeitige Einigung mit dem Bund werde keine Stadt in eine konkrete Bewerbung und in ein mögliches Referendum gehen wollen. Der Deutsche Olympische Sportbund und an der Diskussion über einen neuen Versuch beteiligte Städte „koppeln ihre Bereitschaft an entsprechende Zusagen des Bundes“, sagte er.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will am 4. August in Paris eine Absichtserklärung für eine Bewerbung für 2040 unterzeichnen. Die Bundesregierung hat bislang nur eine finanzielle Beteiligung von 6,95 Millionen Euro an den Bewerbungskosten zugesagt, den Bundesanteil an den deutlich höheren Kosten für Infrastruktur und Durchführung im Fall eines Zuschlags aber offengelassen. Interessenten für eine mögliche gemeinsame Bewerbung mehrerer Städte sind Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Düsseldorf. 2015 war die Bewerbung Hamburgs frühzeitig an einem Referendum gescheitert, das unter anderem durch einen ungelösten Finanzierungsstreit zwischen Bund und Hansestadt überschattet worden war.

Foto: Finanzministerium (Archiv) [dts]

 

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